Elisabeth-Kern-Preis
Frauen aus einfachen Verhältnissen, die sich politisch und gesellschaftlich engagiert haben, werden in der historischen Betrachtung zu wenig beachtet. Die AWO Darmstadt möchte engagierten Frauen, die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die sie verdienen. Alle zwei Jahre ehrt die AWO Darmstadt eine gesellschaftlich engagiert Frau mit dem Elisabeth-Kern-Preis.
Anlass für die erste Preisverleihung 2019 war der 100. Geburtstag von Marie Juchaz, der Gründerin der Arbeiterwohlfahrt und das 100-jährige Bestehen des Frauenwahlrechts. Der Elisabeth-Kern-Preis wird auf Vorschlag einer Jury durch den Vorstand der AWO Darmstadt vergeben. Der Jury gehören der Enkel von Elisabeth Kern, Dr. Hans-Joachim Landzettel, der/die Vorsitzende der AWO Darmstadt und der/die Vorsitzende des Aufsichtsrats der AWO Solidarität gGmbH an.
Vergangene Preisträgerinnen:
2019 – Kaj Fölster, erste Frauenbeauftragte Darmstadts
Kaj Fölster wurde 1936 in Stockholm geboren. Ihre Eltern waren die Friedensnobelpreisträgerin Alva Myrdal und der Wirtschaftsnobelpreisträger Gunnar Myrdal. Sie war Geschäftsführerin der AWO Göttigen, erste Frauenbeauftragte der Stadt Darmstadt und später im hessischen Frauenministerium und in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Als sie 1986 Frauenbeauftragte in Darmstadt wurde, wa-ren die Frauenbewegung und viele Initiativen gerade am Entstehen.
2022 – Petra Neumann-Prystaj, Journalistin
Petra Neumann-Prystaj, Jahrgang 1948, kam als Neunzehnjährige zum „Darmstädter Echo“. Bis zu ihrem Ruhestand 2013 prägte ihr großes Interesse an Menschen aus allen Schichten und Berufen ihre Arbeit, dokumentiert in unzähligen, teils preisgekrönten Zeitungsartikeln. Bis heute ist sie regelmäßig als Autorin im ECHO präsent.
2024 - Renate Dreesen, Aktivistin der Erinnerungskultur
Renate Dreesen setzt sich seit vielen Jahren für eine tolerante Gesellschaft und eine lebendige Erinnerungsarbeit ein. Sie ist Mitinitiatorin des Projektes “Initiative Denkzeichen Güterbahnhof”, mit dem an die Deportation von Juden und Sinti aus Darmstadt gedacht wird. Sie engagiert sich in der ehemaligen Synagoge in Pfungstadt, im Bündnis Bunt gegen Braun sowie hessenweit in Gedenkstätten der NS-Zeit und Judenverfolgung.